Hier könnt ihr ab Juli 2017 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.

Da wir nicht immer Internetzugang haben, kann sich die Aktualisierung unserer HP etwas verzögern.

Wir geben uns Mühe - habt etwas Geduld.

Hier findet iht etwas Text mit Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.

Usbekisten 12. August 2017

Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 23.08.2017
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Einreise: Visum 80 € , Reisepass, Führerschein, Fahrzeugschein

Gefahrene Route: Nukus, Moynaq, Khiva, Buchara, Samarkand, Denav

Gefahrene Km: 1825 Km

Gefahrene Km von Deutschland: 9178 Km

Karten: Reise Know How Kaukasus

Geld: Geldautomaten gab es in den größeren Städten. Es ist möglich Dollar abzuheben, manchmal mit Visa, manchmal mit Master Card. Auf dem Schwarzmarkt kann man sie dann wechseln. Währung: Usbekische Sum

Benzin: Tankstelle gab es für Benzin keine. Aber entlang der Straße auf dem Schwarzmarkt erhältlich.

Zeit: +3 Stunden

 

Samstag 12. August 2017

An der turkmenischen Grenze kommen wir, nachdem wir auf den letzten 50 Kilometern noch mal so richtig durchgerüttelt wurden (unsere schlechteste Piste bis jetzt ) pünktlich zur Mittagspause an. Kein Mensch ist hier weit und breit zu sehen und die Grenzer wirken gelangweilt. Wir wurden dennoch angewiesen uns zu setzten und die Pause abzuwarten. Nach einer halben Stunde geht es dann endlich los. Im ersten Büro bekommen wir Fieber an der Stirn gemessen, das hatten wir nun auch noch nie. Dann wurde mal wieder in mind. 4 Bücher unsere Daten eingetragen. Verschiedenen Personen müssen unterschreiben. Am nächsten Schalter wird wieder ein Foto gemacht usw. Ja und unser Gepäck wurde komplett kontrolliert. Die hatten wohl Langeweile und wir kamen dann wohl gerade recht.

Auf der usbekischen Seite war es dann auch nicht besser. Der Grenzposten am Gatter musste erst mal die verantwortlichen Personen mobilisieren (aus dem Schlaf wecken). Ja, nach Pass stempeln und Zoll, mussten wir dann mal wieder alles öffnen. Bei mir ist es nach den Koffern ok. Aber Holger haben sie ganz schön gefilzt, selbst sein Handy haben sie durch geschaut, was ich schon echt krass finde.

Das erste was wir sehen, gleich nach der Grenze ist dieser Friedhof.

Um ca. 17 Uhr kommen wir im Hotel in Nukus an und freuen uns, nach zwei Nächten in der Wüste am meisten auf eine Dusche. Unsere Babys stehen sicher im Hotelgarten. Sieht ganz gemütlich aus.

Hier treffen wir plötzlich auf Berta und Erik. die beiden Holländer werden mit uns durch China reisen. Jetzt kennen wir schon 4 von den 7 Personen mit denen wir gemeinsam, mit einem Guide, China durchqueren werden. Wir haben uns im Internet gefunden und hoffentlich alle am 24. September vor der Grenze stehen. Wir trinken am Abend ein Bierchen zusammen und tauschen uns aus.

Nachdem wir am nächsten morgen ausgeschlafen und gefrühstückt haben, wechseln wir das Hotel, da hier für die kommenden zwei Nächte kein Zimmer mehr frei ist. Als allererstes wäscht Holger unsere etwas müffelnde Motorradkleidung in der Badewanne. Danach gehen wir auf den Basar. Hier gibt es alles was wir brauchen. Essen, Getränke, Batterien, Nähzeugs und usbekische Währung. Benzin bekommen wir in einer extra Straße.

Da Holgers Magen sich wieder beruhigt hat, gehen wir am Abend in ein lokales Restaurant zum essen und ich bestelle mit Händen und Füßen ein Hühnchen. Natürlich wird es mit Brot, Tomaten und Gurke serviert. Am nächsten Morgen fahren wir dann um 6 Uhr morgens mit einem Motorrad die 400 Km nach Moniaq. Die Stadt war ein bedeutendes Fischereizentrum am Aral-See und liegt heute ca. 80 Kilometer vom Ufer entfernt in Mitten einer Wüste. Einst war der See einer der größten der Welt. Nachdem ab den 1960er Jahren vermehrt Wasser aus den beiden Hauptzuflüssen Amudarja und Syrdarja für den Anbau von Baumwolle in Usbekistan und Kasachstan abgezweigt wurde, fiel der Wasserstand zusehends und der See versalzte.

Am nächsten morgen fahren wir immer entlang der alten Seidenstraße in die Oasenstadt Khiva. Auch hier haben wir ein lauschiges Plätzchen für die Motos gefunden.

Das Hostel liegt mitten in der Altstadt umgeben von zahlreichen Baudenkmäler aus der glanzvollen Vergangenheit der Stadt und einer Mauer. z. B. Der Kalta Minor und ein Blick über die Stadt.

 

Hier lässt es sich gut durch die zahlreichen Gassen schlendern und auch in den Cafes bei einem echten Cappuccino verweilen. In den Hotels gibt es beim Frühstück, seit der Türkei, nur Instantkaffee. Von den Menschen die hier leben, heißen uns herzlich Willkommen und immer bekommen wir etwas angeboten Hier mal eine Teigtasche für Holger zum probieren oder ein Brot.

Ein normales Haus auch innerhalb der Mauern.

Abend wenn es abgekühlt ist, kommen die Familien mit ihren zahlreichen Kindern auf die Straße und spielen. Genau wie es bei mir zuhause war. Auch unsere Straße war, als ich ein Kind war, auch staubig. Ständig müssen wir aufpassen, das keiner Wasser auf uns schüttet. alles an Wasser was verbraucht wird, wird einfach vor die Haustür geschüttet, so staubt es nicht so arg.

Wir verbringen den letzten Abend hier in diesem schnuckeligen Restaurant.

Nach zwei Tagen fahren wir aus der Altstadt raus. Hier hat es uns sehr gut gefallen. Auch unser Host war super nett und hat uns geholfen wie er konnte. Für ihn war alles "no problem" und wurde direkt erledigt.

 

Es geht immer schnurgeradeaus und die Landschaft ist eher trostlos. Ab und an winken die Menschen uns vom Straßenrand zu und hupen, dass wir aufmerksam werden. Kinder rennen ein Stück mit und freuen sich.

Immer weiter in in noch ein historisches Zentrum nach Bukhara. Auch hier gibt es einige Baukunstwerke zu besichtigen. z. B. die Zitadelle, das Kalon Minarett. oder die Bolo Haouz Moschee.

Hier kann man gemütlich bei einem Drink die Menschen beobachten.

 

Auf dem Weg nach Samarkand werden wir dann von der Polizei gestoppt. Wir sind überrascht, da wir bislang immer nur durchgewunken wurden. Radar, Holger ist zu schnell gefahren, er zeigt ihm auf dem Computer das Bild. Er soll mit dem Stafzettel zur nächsten Bank und da bezahlen. Doch Holgi schafft es, ihn so zu bequatschen, dass wir weiter fahren dürfen. Später erzählt er mir dann, das von mir auch ein Bild auf dem Computer war. Ups... Holger wollte immer nach Samarkand zum Registan, was einer der prächtigsten Plätze Mittelasiens sein soll. Das Ensemble von drei Medressen ist aber leider gesperrt für ein Musikfest und auf dem Platz wird schwer aufgebaut.

Am nächsten Tag wollen wir so nah wie möglich an die Grenze, da es schon mal etwas länger dauern kann, um dann möglichst früh morgens auszureisen. Endlich wird es hügelig. Wie schön.

Wie schon so oft auf der Reise wollen Menschen sich mit uns oder unseren Motos fotografieren und einer dieser Kollegen, drückt Holger dann noch einen Tausender in die Hand. Neee, nicht Euro, usbekische Sum sind ungefähr 15 Euro Cent.

Wir checken in ein schäbiges Hotel nahe der Grenze ein und am Abend nach unserem Essen, wir sitzen noch bei einem Bier im Lokal, kommen zwei Männer. Der eine gleich... oh.. Germania.... welcome und bestellt noch mal Essen und Bier für uns. Wir müssen auch noch Käsewürfel essen die, recht widerlich sind und Holger muss eine Flasche Wodka mit ihnen teilen. Na Prost....

Nun genug von Städten. Am Mittwoch den 23. August 2017 fahren wir, nachdem wir unseren Hintern aus dem gebrochenen Bettkasten und der darin steckenden Matratze gepellt haben, mit steifen Rücken Richtung Grenze. Nochmal am Schwarzmarkt mit den restlichen Sum den Tank füllen und dann stehen wir erst mal vor dem Tor.

Wir plaudern mit einem jungen Deutschen der auch wartet und werden nach 1 ½ Stunden eingelassen. Der Typ hinterm Schalter sitzt mit verschränkten Armen und schläft. Langsam kommt mal jemand und nimmt unsere Papiere. Dann werden wir ganz gemütlich an verschiedene Schalter verwiesen und als ich wieder bei dem ersten war, sitzt der schon wieder mit geschlossenen Augen und lässt sich auch nach mehrfachen „Hallo“ nicht aus der Ruhe bringen. Dann aber als es ans filzen geht, ist er putzmunter und Holger muss mal wieder alles öffnen - open, open, open .. . Ich darf mal wieder nur die Koffer öffnen und den Tankrucksack. Da sind die Gewürze und das Kochzeug drinne, danach wollen die meisten nichts mehr sehen und helfen mir auch meist wieder einpacken. Natürlich müssen wir am Ausgangsgate noch mal den Pass zeigen und nach ca. 3 Stunden, stehen wir dann vor Tadschikistan und der Junge Soldat grinst uns freundlich und winkt uns direkt ins Gebäude. Pamir Highway wir kommen....


 


 

 

 

Zuletzt geändert am: 24.08.2017 um 16:10

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