Hier könnt ihr ab Juli 2017 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.

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Turkmenistan 7. August 2017

Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 20.08.2017
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Turkmenistan

Einreise: E Visum 24 USD, Reisepass, Führerschein, Fahrzeugschein und grüne Versicherungskarte

Gefahrene Route: Turkmenbashi, Ashgabat, Darvaza, Kunya Urgench

Gefahrene Km: 1130 Km

Gefahrene Km von Deutschland: 7353 Km

Karten: Reise Know How Kaukasus

Geld: Geldautomaten gab es in Turkmenbashi und Asghabat. Auch mit Visa Symbol, doch hat unsere Visa Karte nicht funktioniert. Es wäre möglich gewesen, in der Bank in Ashgabat mit der Visa Karte Dollar zu bekommen um sie dann am nächsten Schalter in Manat umzutauschen. Währung: Turkmenische Manat

Benzin: Tankstelle gab es auf der Strecke Turkmenbashi nach Ashgabat. Nach Darvaze eine nach ca. 150 Km, ca 300 Km und vor dem Grenzort.

Zeit: +2 Stunde


 

Montag der 7. August 2017

Wir packen die Motos und fahren gegen 10 Uhr zur Fähre. Hier werden unsere Personalien aufgenommen und wir werden auf den Parkplatz, hinter der Schranke, gewiesen. Es parken schon einige Autos der Mongolei Rally Teilnehmer. Wir hatten 2007, als wir durch die Mongolei gefahren waren, schon mal welche getroffen. Die Mongol Rally ist eine Charity Veranstaltung. Gefahren wird mit Autos bis max. 1000ccm und einem Preis von max. 1000 Britischen Pfund. Die Teilnehmer mussen Geld sammeln und dies dann der Organisation Cool Earth spenden, die die Rally auch veranstaltet.

Nach dem üblichen woher und wohin usw... suchen wir uns ein schattiges Plätzchen und richten uns ein für einige Stunden, bzw. den ganzen Tag hier ein um zu warten. Es ist wie immer heiß und eine drückende Luftfeuchtigkeit. Mal sitzen, mal liegen, mal plaudern, mal dösen, Holger geht mal einkaufen und irgendwie geht die Zeit nicht um. Am Abend so gegen 19 Uhr heißt es dann, heute geht keine Fähre mehr. Na supi! Was jetzt? Wir machen uns erst mal unsere Instantnudeln und checken noch mal die Lage. Die Rally Jungs lassen die Autos stehen und gehen in ein Hostel, doch einer der Hafenarbeiter meinte, sie sollten gegen Mitternacht mal vorbei schauen, vielleicht geht ja doch noch eine Fähre. Einer von den Rally Jungs, erklärt sich bereit hier zu schlafen und alle zu benachrichtigen falls sich was tut. Wir schließen uns an und fahren in die Stadt. Leider ist alles ausgebucht und gegen 21.30 Uhr haben wir die Schnauze voll und schlagen unser Lager neben den Motos, zwischen Polizeiwache und Passagierwarteraum, wieder zurück am Hafen auf. Das Zelt aufbauen ist uns zu viel Aktion und wir legen unsere Plastikplane und die Isomatten aus. Einer von den Rally Jungs hat einen Duschkanister mit Handpumpe. Wir also hinter das Gebäude, Holger zieht sich auf die Unterhose aus und ich pumpe die Dusche. Einer der Sicherheitsmänner kommt um die Ecke und meint. Mmmm...., Problem. Wir Oh, warum!? Er zeigt mit dem Finger auf den Leitungsmast. Äh...., Kamera. Wir haben um das Gebäude wohl den einzigen Platz mit ner Kamera gefunden. Wir fandens zum kichern...hi...hi. Der nette Polizist hat sein Fenster direkt über unserem Lager und versorgt uns noch mit Melone, der freut sich, dass sich hier mal was tut. Natürlich tut sich in der Nacht nichts, außer das Holger von den Moslitos aufgefressen wird und immer mal wieder ein lauter LKW durch die Schranke braust oder irgendwo ein Presslufthammer hämmert.

Dienstag der 8. August 2017. Erster Tag des 5 Tage Transitvisums für Turkmenistan läuft

Am nächsten Morgen dann das gleiche Spiel. Sitzen, liegen …..............warten...warten............den ganzen Tag. In dem spärlichen Aufenthaltsraum der voller Passagiere ist, ist eine Klimaanlage und Toilette mit fließend Wasser, na wenigstens etwas. Dann um Mitternacht geht es los. Schnell sollen nun alle Rallyautos und wir vor zur Fähre. Die Abfertigung Personalien, Fahrzeuge und Zoll wird immer im Block (wir und alle 11 Rallyautos) durchgeführt. Zoll, Fahrzeuge, alle müssen warten bis der letzte fertig ist, dann Passkontrolle, wieder warten bis alle fertig sind. Dann Zoll usw. Um 3 Uhr sind wir dann auf dem Boot und da wir die ersten sind bekommen wir auch noch eine Kabine. Nach einer Dusche fallen wir müde und ausgelaugt ins Bett.

Mittwoch der 9. August 2017 zweiter Tag des 5 Tage Transitvisums

Als wir am gleichen Tag später Morgens wach werden, ist es hell und als ich aus dem Fenster schaue sehe ich einen Hafen. Klasse wir sind schon da!!! Hä... sieht aus wie in Baku...grübel...!? Bei näherem betrachten wird mir klar, dass wir immer noch in Baku sind. Oh neeee.... Als wir uns dann aufmachen um das Schiff zu erkunden, schlafen die meisten. Es gibt Tee und Instantkaffee, wie so oft in den letzten Wochen, aber das Frühstück haben wir verpasst. Wir entschließen uns auch wieder in die Kabine zu gehen und weiter zu schlafen. Kaum liegen wir, legt der Kahn endlich ab.

Die Überfahrt ist ruhig und gegen Abend gibt es im Restaurant auch was zu essen. Da treffen wir dann auf Markus aus Deutschland. Er ist mit dem Rucksack unterwegs und erzählt, dass er erst um 7 auf dem Schiff war und jetzt hier schon eine Stunde auf sein Essen wartet. Er hat nicht so wirklich heraus gefunden was es gibt. Erst wurde Reis und Frikadelle abverkauft, als das alle war Hühnchen mit Spaghetti ( Markus hat das dann bekommen) und als Holger an der Reihe war gab es nur Soße und Risotto. Er war begeistert!!! Wir kaufen noch 3 Flaschen Wasser, um auf Nummer sicher zu gehen. So gegen 22 Uhr sehen wir dann die Lichter von Turkmenistan. Doch unser Boot bleibt vor dem Hafen liegen. Von unseren neuen Turkmenischen Freunden erfahren wir, dass wir erst morgen früh anlegen. Na Prima.... nerv.... bis dann noch die Ausreise gemacht ist, haben wir nur noch zwei Tage, um die ca. 1200 Km durch Turkmenistan zu fahren.

Donnerstag 10. August 2017 dritter Tag des 5 Tage Transitvisums

Irgendwann morgens werden wir dann von Rütteln geweckt und legen im Hafen an.

Gegen 12 Uhr Mittags beginnt der gleiche Ablauf wie auf der aserbaidschanischen Seite. Im Block werden wir wieder mit den 11 Rally Autos abgefertigt und dürfen dann vom Boot fahren. Natürlich alle zusammen.

Bei der Passkontrolle dürfen wir dann endlich vor, da wir die einzigen sind die ein Visum haben. Ein junger Mann stellt sich uns als unser Übersetzer vor und unsere erste Frage ist, ob wir unser Transitvisum verlängern können. Er fragt nach und meint vielleicht in Ashghabat. Super und wenn es nicht klappt, verlieren wir da dann noch mehr Zeit, die wir eh schon nicht haben. Gute Idee...rrrr....Als wir nach sieben Schaltern und Einträge in mindesten eben soviele Büchern, Fingerabdrücke, Foto, Streckenangabe usw gegen 16.30 Uhr endlich eingereist sind haben wir noch das Glück für ein Paar Dollar einkaufen zu können, Geld bekommen wir nämlich an dem Geldautomaten in Turkmenbashi, trotz Visa zeichen nicht.

Wir verabschieden uns von Kaspischen Meer und düsen los.

Wir schaffen bis Sonnenuntergang noch 200 Km und verbringen die Nacht in der Wüste. Wir kochen Wasser für Chinanudeln und essen Brot dazu. Ich befeuchte das Handtuch mit etwas Wasser, um uns etwas den Schweiß abzureiben und dann nur noch ab in die Mupfel.

Freitag 11. August 2017 vierter Tag unseres 5 Tage Transitvisums

In der Nacht hat es nicht abgekühlt. Bevor die Sonne aufgeht sitzen wir auf den Motos und fahren zügig die 320 Km Richtung Ashghabat. Die Landschaft ist eher Wüste, mal flach mit Dünen, mal sandige Berge. Ab und an passieren wir kleine Ortschaften, wo es eher ärmlich und trostlos aussieht und die Menschen unter Wellblechdächern leben. In den Städten ist es anders, Viele weiße Häuser, mit überwiegend grünen Dächern. Am Straßenrand kann man Melonen kaufen.

Wir kommen Mittags in Ashghabat an und versuchen Geld zu ziehen. Doch wieder klappt das nicht. Also gehe ich in die Bank, um zu erfahren, dass ich mit meiner Visakarte hier am Schalter ...soundso... Dollar bekomme und sie dann am Schalter ….xy... wechseln kann in Turkmenische Währung. Genervt schau ich mich um und sehe am ersten Schalter ca. 20 Personen anstehen. Mmmm... dann gehe ich an unsere Reserven (Dollar) und stelle mich am Schalter ...xy... an zum wechseln. Siehe da, dass geht dann doch raztfatz. Ashgahabat hat außer Protz (wer sich für eine weiße Stadt aus Marmor interessiert, dann google mal Ashghabat) nicht mehr zu bieten und als wir dann ständig von Polizei und Militär (die hier an wirklich jeder Ecke präsent sind) angehalten werden nicht zu fotografieren, fahren wir einmal ums Carre, an den Ampel schnell die Kamera raus und nix wie weg.

Es ist kaum zu glauben, aber als wir uns Ortsausgang mit Lebensmittel versorgen, treffen wir Markus vorm Markt. Markus bietet uns an, dass wir mit ihm zum „Tor der Hölle“ fahren können. Ich finde das super, da die letzten 7 Km Sandpiste und Dünen sind und dass mit unseren 260 Kg Motos kein Spaziergang ist. Holger ist schnell überzeugt und so fahren wir 200 Km bis zur Abzweig, Hier treffen wir auf Markus und seinen Fahrer, er hat Freunde hier wohnen wo wir, gegen eine kleine Gebühr unsere Babys über Nacht lassen können. Schnell Zelt und Essen ins Auto umladen und dann geht es mit dem klimatisierten 4WD ab über die Piste. Als ich den ersten steilen Anstieg sehe und links den tiefen Abgrund, bin ich froh nicht hier mit dem Moto hoch zu müssen. Im Sand muss man Gas geben und das Motorrad fängt meist an zu schwimmen, wenn du dann nicht am Gas bleibst ….!!! „The Door of Hell“ ist ein tiefer Krater, der bei Bohrungen zusammengefallen ist, Gas trat aus und um es zu stoppen wurde es angezündet. Das war vor 50 Jahren. Wir schießen Fotos, klettern auf verschiedene Hügel und am Abend kochen wir mit Markus und seinem Guide in der Jurte. Zum schlafen stellen wir unser Moskitonetz vom Zelt auf und genießen den Sternenhimmel. In der Wüste was ganz besonderes, es ist wie unter einer Kuppel.

Samstag 12. August 2017 fünfter und letzter Tag

In der Nacht ist es endlich mal etwas abgekühlt, was eine wohltat. Da wir die schlafsäcke nicht mit hatten, haben wir sogar etwas gefröstelt. Heute müssen wir ausreisen. Nachdem Holger die ganze Nacht auf das Wüstenklo (Bretterbude mit Loch, aber das sauberste Klo das ich in Turkmenistan gesehen habe) musste und es ihm gar nicht gut geht, bleibt uns aber dennoch nichts übrig, als uns von Markus zu verabschieden und um 7 Uhr die letzten 300 Km Richtung Grenze zu düsen. Holger schafft es, trotz der letzten 60 Km Rübenacker vom feinsten, ganz gut. Am Grenzübergang sind wir dann ganz alleine und dementsprechend lange dauert es dann. Es ist 13.30 Uhr und die Herren und Damen sind bis 14 Uhr zu Tisch. Dann werden im ersten Zimmer unsere Personalien mal wieder in ein Buch eingetragen und unsere Temperatur gemessen!? Weiter geht es wie bei der Einreise. Viel zu viele verschiedene Personen und Büchereinträge usw..

Auf der Usbekischen Seite haben die auch Langeweile und lassen uns alles auspacken. Gegen 17.30 Uhr sind wir dann durch, mal wieder schweißgebadet. Na ja...., Turkmenisten muss es dann wohl nicht mehr sein. Obwohl es uns doch Landschaft schon sehr gereizt hat.


 

 

Zuletzt geändert am: 20.08.2017 um 14:51

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