Hier könnt ihr ab Juli 2017 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.

Da wir nicht immer Internetzugang haben, kann sich die Aktualisierung unserer HP etwas verzögern.

Wir geben uns Mühe - habt etwas Geduld.

Hier findet iht etwas Text mit Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.

Kirgistan 3. September 2017

Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 11.09.2017
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Kirgistan

Einreise: Kein Visum nötig. Reisepass, Fahrzeugschein und 8 Dollar pro Moto

Gefahrene Route: Sary Tash, Osh, Arslanbob, Togtogul, Bishkek, Ottuk Ysyk Kul, Kochkor, Son Kul, Kazarman, Jalal Abad, Osh, Sary Tash

Gefahrene Km: 2110  Km

Gefahrene Km von Deutschland: 12628 Km

Benzin: Tankstellen für normal Benzin gibt es in jedem größerem Ort.

Zeit: +4 Stunden

Karten: Reise Know How Kaukasus

Geld: Geldautomaten gibt es in Osh mit Visa oder Mastercard

Währung: Kirgisische Som


 

Sonntag 3. September 2017

Die Einreise nach Kirgisien läuft problemlos und wir sind in ca. 30 Min. durch. Es schneit und wir fahren bis Sary Tash. Hier treffen wir auf Bertha und Erik, das holländische Paar haben wir die letzten Tage schon öfter getroffen. Sie gehören zu der Gruppe, mit denen wir die Chinareise geplant haben.

Wir gönnen uns ein paar Bierchen und plaudern.

Am nächsten Mogen ist es eiskalt, klare Sicht und strahlender Sonnenschein. Jetzt sehen wir ihn doch noch, den Peak Lenin, hier im Hintergrund, zwischen uns, er ist 7134 m hoch.

Die Strecke Richtung Osh ist einfach nur schön.... Da es nur ca. 180 km sind, genießen wir die Fahrt und Aussicht.

Dieses Mädchen verkauft Getränke auf dem Pass und freut sich über das Foto.

Die paar Flaschen muss sie wohl noch verkaufen...

Und diese Jungs, finden natürlich wie so oft die Motos klasse...

Auf einem Pferd zu reisen, dass ist auch noch ein Traum von mir!  Daran muss ich gerade denken, als ich die Jungs auf den Pferde hier sehe.

Doch dann werde ich von der Polizei gestoppt. Ich soll meine Papiere zeigen. Ich zeige meine Kopien von Ausweis und Führerschein. Doch er meint, „ no copy, original.“ Ich möchte ihm die Originale nicht wirklich geben, da ich schon so viele Storys von korrupter Polizei gehört habe. Aber er lässt nicht locker. Er zeigt ein Foto von mir und meint ich wäre 62 gefahren, in der 50er  Zone undi ich soll 200 Dollar zahlen. Ne, das mach ich nicht und stecke meine original Papiere mal schnell wieder ein. Er meint, er wäre Polizist und ich müsste ihm meine Papiere aushändigen und könnte sie dann in Osh abholen. Doch ich bleibe stur. Aus 200 Dollar würden 5000 Som (ca. 70 Dollar). Aber ich bleibe stur und setzte mich an den Straßenrand und warte. Holger und Ich beobachten wie ein anderer Fahrer, der auch angehalten wurde, sich von dem Polizist mit Geld in der Hand verabschiedet. Alles klar, so läuft der Hase... Nach ca. einer halben Stunde, am Straßenrand sitzend, sagt der Polizist dann sichtlich genervt: "Go"... ... Das lass ich mir nicht zwei mal sagen und nichts wie ab... Holger macht heimlich diese Beweisfoto.

In Osh sind wir dann drei Tage in einem Guesthouse. Hier treffen wir auch wieder auf dei Holländer Bertha und Erik. Wir schlendern zusammen zum Markt, backen Pizza und Brot. Holger macht Ölwechsel und ich bearbeite mal wieder Bilder und Internet usw... Holgers Magen rebelliert mal wieder und so bleiben wir noch einen Tag länger.

Am Donnerstag den 7. September fahren wir Richtung Norden zu den angeblich größten Walnusswädern der Welt, nach Arslanbob. Es geht auf 1600m hoch.

Auf der Wanderung  zu einem Wasserfall ruhe ich mich erst mal aus, natürlich unter einem alten Walnussbaum.

Inmitten des Waldes dieser kleine Wasserfall mit Bar auf dem Felsen.

Hier die Wallnuss

Und die Walnuss Allee.

Den nächsten Tag wollen wir etwas Strecke machen um nach Bishkek  zu kommen. Hier einige Inspirationen der Strecke.

Ein Imbiss am Straßenrand...

Die Aussicht...

Über einen Hänger das Auto abschleppen. und das auf einem 3000m Pass.... da hats dann auch schon mal extreme Steigungen.... wir überholen mal lieber...

Ganz da unten zur Straße im Tal wollen wir. Es ist nicht ganz ungefährich hier zu fahren, denn die Kirgisen haben alle keine Zeit und überholen, egal ob eine Kurve ist,  oder einer entgegen kommt. Manchmal kommen einem sogar drei Fahrzeuge nebeneinander entgegen und blenden auf und hupen. Keine Chance.... Ich frage mich so langsam, wieso ich hier täglich mein Leben riskiere. Es wird Zeit, dass wir nach Bishkek kommen um unsere Erledigungen zu machen und dann nichts wie ab auf die Piste. Weg von der Hauptstraße. Nervig und auch super fies sind auch die Polizeikontrollen, in jedem Ort. Wir fahren langsam und sparen somit Zeit und Geld (den Rat gab uns mal ein alter Mann in Russland) Er sagte langsam fahren, Zeit sparen und Brieftasche.

Ja und in Bishkek gibts dann auch diese Bahnübergänge. Uns wundert bei diesem aggressiven Fahrstil gar nichts mehr. Wenn die hier diese Bodenplatten nicht hoch klappen würden, würde sich hier jeder durch drängeln, ob Schranke oder nicht.


 

Auch hier übernachten wir in einem Guesthouse und der Sohn Darik ist sehr motiviert uns zu helfen. Zuerst suchen wir Reifen für die Motos. Dann lass ich meine Kamera reparieren, die nicht mehr auf geht. Leider hat Holgers SLR Kamera auch ein Problem. Wies scheint ist der Sensor hinüber. Doch sie lässt sich nicht reparieren. Da muss wohl ein neues Spielzeug her.  

Dabei bekommen wir noch eine kleine Citytour geboten. Klar, die Flagge,  wie immer hier in Centralasien in der Hauptstadt ..

und der Präsidentenpalast

Am Abend kochen wir und laden Darik dazu ein. Wir erfahren einiges über sein Leben. Dass er ein Jahr  in China studiert hat, aber von ihm, als jüngsten Sohn erwartet wird, wieder zurück ins Haus zu kommen und dieses  mal zu übernehmen. Er meint, es ist sehr schwierig für ihn, zwischen Moderne und Tradition zu leben.

Wir verabschieden uns am Morgen von ihm, nachdem er versucht hat Holgers Lesebrille zu reparieren und finden am Abend am Issyk Kul einen schönen Platz. Wir haben gerade links im Bild unser Lager aufgeschlagen, da kommen drei Motorräder des Weges. Die drei Schweizer haben wir schon im Wakhan Tal getroffen und so verbringen wir bei einem Lagerfeuer die Nacht zusammen. Die Drei haben ihre Motorräder mit einer Spedition (1200 USD hin und zurück) nach Bishkek bringen lassen und fahren im 4 Wochen Urlaub durch Tadschikistan und Kirgistan. 

Ja und dann ab auf die Piste.... eine gute Straße bringt uns zum Son Kul See.

Hier übernachten wir in einer Jurte. Leider ist unser Kocher gebrochen und auch der Ersatzkocher, den wir von einem anderen Reisenden für 10€ abgekauft haben, funktioniert nicht. Es ist kalt und ohne Heißgetränk und Speisen wollen wir hier nicht campen.

Gemütlich...

Nach einem kurzen Spaziergang am See, setzen wir uns in die Sonne und versuchen uns etwas aufzuwärmen.

Ich komme mit der Wirtin ins Gespräch und sie erzählt mir, dass die Nächte nun sehr kalt werden, aber sie im Oktober wieder nach Kochor ziehen. Sie leben nur im Sommer für den Tourismus hier. Sie bauen dann alles ab. Nur die Klos bleiben stehen. Wir haben das unterwegs schon gesehen. Auch die Bauern mit ihrem Vieh, bauen ab und ziehen nach unten in die Täler. Überall stehen die zurückgebliebenen Klohäuser.

Mit wenigen Mitteln, wird das Camp für die anspruchsvollen Touristen eingerichtet. Richtige Betten in den Jurten, mit einem Brett und leicht gepolsterten Matten. Nette Decko aus Autoreifen und Plastikflaschen.

Eine nette Sitzecke zum verweilen ....

Die Dusche hier im Hintergrund benutzen wir nicht. Für eine Nacht, müssen wir dies nicht in Anspruch nehmen.

Eine Werkstatt für das Familienauto und die Touristenautos.

Ja und das Waschbecken zum Händewaschen und Zähneputzen. Oben wird das Wasser rein gekippt, dann das Hähnchen auf und unten läuft es dann  über den Abfluss in den Eimer, der versteckt im Schrank steht.

Der Generator für die drei nackten Glühbirnen am Abend.

Die ganze Familie muss mit helfen und es muss hier auf 3018m alles her gebracht werden und/oder selber verarbeitet werden. Wir beobachten wie die Wirtin das Feuerholz und den Dung zerkleinert. Die Schwester das Feuer für den Tee zubereitet. Die Früchte getrocknent und Marmelade gekocht wird. Der Fisch wird im See geangelt. Die Männer reparieren das Auto. Der Sohn hier ist für Müllverbrennung und Wasserbesorgung zuständig usw.

Ja und wir, genießen den Sonnenuntergang und die letzten Sonnenstrahlen und dann wird es kalt. Es gibt in der eingeheizten Essensjurte Fisch, Kartoffeln und natürlich Tomaten, Gurke und Tee. Als wir in unsere Schlafjurte kommen, ist sie eingeheizt. Sehr gemütlich. Doch leider wird mir kotzübel in der Nacht und mein ganzer Körper fängt an zu zittern. Als ich mich aufrichte und nach vorne beuge, werde ich den  Fisch schneller los als ich ihn gegessen habe. Zum Glück hatte ich unseren Falteimer mit in der Jurte und mein allerliebster Gatte, hat ihn für mich gelehrt und am Morge gereinigt. Lieben Dank ....

 

Es ist eisig kalt am Morgen und weiter gehts die schöne Piste. Immer auf und ab. Mir ist noch etwas mulmig aber nach einer Weile geht es ....

 

Holger meint das Schaf hätte ihn angefleht ein Bild zu machen.

Super schön hier...

Ein natürlicher Liegestuhl zur Mittagspause... auf über 2000m...

Und wieder abwärts, bis ganz nach hinten im Bild,  ins Tal. Spaß pur...

Und dann am Abend,  dieses idyllische Plätzchen. Wir machen Feuer und da wir ja keinen Kocher haben, legen wir die Kartoffeln, die wir über Tag in einem der kleinen Ortschaften gekauft haben, in die Glut. Leeeeecker...  Kurz vor Sonnenuntergang kommen dann noch drei Reiter vorbei und fragen nach Schnaps. ich biete ihnen von unseren Keksen was an und sie ziehen zufrieden weiter.

Der Morgen beginnt dann erst mal mit Feuer machen für den Kaffee und Holger nimmt eine Dusche im kalten Bach. Ja, das Nomadenleben ist schon hart, so ohne modernen Benzinkocher und Durchlauferhitzer......hi...hi..

Es wirkt hier alles so ausgedürrt, doch ab und an blüht auch was.

Immer wieder kleine Oasen und weiter auf und ab. Klasse... wir könnten ewig so weiter fahren.

Eigentlich wollten wir die Nacht noch einmal unter freiem Himmel verbringen, doch hat Holger einen Platten und bis wir fertig sind, dämmert es schon und wir ziehen in Jalal Abad ins Hostel.

Noch 100 Km und wir sind wieder zurück in Osh. Hier bleiben wir erst mal eine Woche um uns auf die Chinadurchquerung vorzubereiten und alles wieder aufzufüllen, waschen, reparieren...  usw...usw.... das kennt ihr ja jetzt schon. ZB. neue Schuhe für die Motos. Gar nicht so einfach zu finden, da es hier so große Größen nicht gibt.

Küchenutensilien reinigen, wie Töpfe,  Besteckbeutel, Teller, Gewürzbeutel, Thermoskanne und Espressomaschinchen.

Unser Benzinkocher ist gebrochen und Holger repariert ihn mit Kaltmetall.

Mein Inlet zum Schlafen und mein Tankrucksack sind zu nähen.

Hier im Guesthouse gibt es viele Reisende. Auf eigenen Fahrrädern, Motorrädern und mit Autos. Der Garten und der Parkplatz ist voll. Hier kann man sich bei einem Bier am Abend austauschen oder einfach nur, wie hier in der Hängematte, mal die Seele baumeln lassen.

China mit eigenem Fahrzeug iist  nur mit einer geführten bzw. gebuchten Tour möglich und so haben wir uns schon im Januar über das Internet mit einigen anderen Reisenden zusammen geschlossen, um die Kosten zu teilen. Wir werden uns 70 Km vor der Grenze in Sari Tash treffen  um dann wenn alles klappt, am Montag den 25. September 2017 in China einzureisen. Also packen wir am Sonntag den 24. September 2017 unsere Motos und  fahren nach Sari Tash.. Noch schnell mein Rücklicht reparieren und dann treffen nach und nach die anderen ein. Ich gehe früh ins Bett, da wir morgen um 7 Uhr Frühstücken und lade noch für euch die Seite hoch und wünsche uns Good Luck für morgen. Zu Kirgistan. Es hat uns hier super gut gefallen. Das Essen ist etwas zu fleischlastig aber die Menschen sehr nett. Die Landschaft ist wunderschön und die Polizei korrupt. So alles weitere dann beim nächsten Bericht.

 

 

Zuletzt geändert am: 24.09.2017 um 17:12

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