Hier könnt ihr ab Juli 2017 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.
Da wir nicht immer Internetzugang haben, kann sich die Aktualisierung unserer HP etwas verzögern.
Wir geben uns Mühe - habt etwas Geduld.
Hier findet iht etwas Text mit Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.
Deutschland/Indien 3 - 24. Dezember 2017 |
Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 28.04.2018 |
Deutschland/Indien 3
Flüge: 24. Dezember 2017 - Goa - Frankfurt - 84 000 Indische Rupie - 1046 € - 2 Personen
09 .März 2018 - Frankfurt - Goa - 780,84 € - 2 Personen
05 April 2018 - Mumbai - Frankfurt - 600,40 € - 2 Personen
24. April 2018 - Frankfurt - Athen - 229,98 € - 2 Personen
Visum: Reisepass, wir haben zum Glück ein Einjahresvisum mit Mehrfacheinreise
Motorräder: bleiben im Land, Zolldokument Carnet de Passage und Fahrzeugschein
Route: mit dem Flieger von Indien Goa nach Deutschland und 2 1/2 Monate später zurück nach Indien Goa, mit den Motorrädern gefahren von Goa nach Mumbai 640 Km zur Verschiffung der Motos nach Griechenland, von Mumbai mit dem Flieger erst nach Deutschland, von Deutschland mit dem Flieger nach Athen/Griechenland
24. Dezember 2017 Deutschland
Zuerst möchte ich erwähnen, dass ich diese Erzählung, im Gegensatz zu den üblichen, erst jetzt hier in Patras Griechenland schreibe. Eigentlich wollte ich im Internet nichts über die letzten Monate in Deutschland schreiben, aber ich habe mich nun anders entschieden. Diese Seite, ist für unsere Familien, Freunde und alle die, die sich zusammen mit uns für unsere Erlebnisse begeistern können. Da gehören nicht nur die glücklichen, sondern auch die traurigen Ereignisse dazu. Meine Mam war schwer Herzkrank und die Ärzte haben sie aufgegeben. Meine Familie und ich, haben sie, nach einigen unzumutbaren Krankenhausaufenthalten, versucht weitgehends zuhause zu pflegen. Holger und ich sind zu ihr in mein Elternhaus gezogen und ich hatte in dieser Zeit mit ihr einige Höhen mit wirklich schönen Momenten über die ich sehr dankbar bin, wie auch Tiefen wo es ihr sehr schlecht ging. Es fällt mir schwer darüber zu schreiben bzw. es in Worte zu fassen. Es war und ist eine sehr schwere Zeit für mich
Am 5. März habe ich mich von meiner Mam schweren Herzens verabschiedet. Sie war mitlerweile im Hospiz und meine Familie täglich bei ihr. Da die Frist der Zolldokumente für die Motorräder ablaufen, sind wir zurück nach Indien um die Verschiffung zu organisiern.
Am 9. März 2018 fahren uns Holger und Toni zum Flughafen, danke nochmal an die Beiden und nun sitze ich traurig im Flieger zurück nach Indien....
In Goa angekommen standen unsere Motos noch genauso da, wie wir sie im Dezember zurück gelassen haben. Danke auf diesem Wege an Bobby für den Stellplatz in seinem Hof und an den herzallerliebsten Christian, der immer mal nachgeschaut hat, ob unsere Babys noch stehen. Nur so mal nebenbei, unter dern Planen ist unser ganzes Hab und Gut, nur in Plastiktüten verpackt und mit Spanngurten festgezurrt. Wir hatten, so wie wir die Inder erlebt haben, nie wirklich einen Zweifell daran, das irgendetwas fehlt.
Wir sind wieder zurück in die gleichen Bambushütte gezogen wie im Dezember, haben alles ausgepackt und gewaschen. Holger hat schon in Deutschland versucht einen Agenten zu finden der unsere Motos auf ein Boot bringt und holt nun die entgültigen Angebote ein. Es war jetzt schon recht spät von der Jahreszeit und um die 40 Grad mit extrem hoher Luftfeuchte. Daher der Strand auch wie leergefegt ..
Ich hatte täglich Kontakt mit meiner Familie und meiner Mam ging es von Tag zu Tag schlechter. Am Dienstag den 20. März 2018 hat sie dann Abends im Schlaf einfach aufgehört zu atmen. Meine Geschwister waren alle bei ihr und es war ganz friedlich und schmerzfrei für sie...
Es ist, als bricht ein Stück von meinem Herz. Ich bekomme keine Luft, fühl mich hilflos, es tut so weh, ich bin unendlich traurig und vermisse sie. Es ist, auch an einem so schönem Ort wie Goa, schwer Trost zu finden....
Holger und ich versuchen uns vorzustellen, dass sie nun an einem noch schönerem Ort ist und es ihr dort besser geht als in den letzten Monaten. ...
Meine Familie kümmert sich (was für alle meine 6 Geschwister selbstverständlich ist) um die Beisetzung, dafür bin ich sehr dankbar. Sie wird am 20. April sein. Nach langer Überlegung entscheiden wir uns, die Motos nicht nach Hamburg sondern nach Athen zu verschiffen. Das Boot wird 3 Wochen brauchen und wir werden in dieser Zeit nach Deutschland zur Beisetzung fliegen können um dann, mit meiner Mam tief im im Herzen, unsere Reise von Griechenland aus Richtung Deutschland beenden.
Unser Agent organisiert alles wieder um und wir machen uns am Samstag den 24. März auf Richtung Mumbai.
Wir fahren wegen der Hitze früh morgens los und checken gegen Mittag ein. Bilder entlang der Straße...
Am Sonntagmittag sind wir dann vor Mumbai im Hotel und Julian, kontaktiert uns. Er möchte auch sein Auto nach Griechenland verschiffen und hat vielleicht noch Platz im Container. Wir fragen unseren Agenten, der zufällig der gleiche wie Julians ist ob das möglich wäre und er vertröstet uns auf Montag.
Am Montag stellt sich dann heraus, dass der Container zu klein und ein größerer viel teurer wäre. Also bleibt alles beim Alten.
Gegen 12 Uhr fahren wir direkt zum Schreiner, der unsere Boxen für die Motos zimmern soll. Der Treffpunkt ist ein Cafe und er lotst uns in eine lehrstehende Halle. Wir nehmen das Vorderrad raus und die hohe Frontscheibe ab. Dabei ist Holgers Motorrad auf mich gefallen. Ist nichts passiert...Der Schreiner nimmt die Maße und ist nicht mehr gesehen.
Wir sind hier in einer Art Industriegebiet an der Hauptverkehrsstraße. Überall sind große Hallen. Unser Wasservorrat ist schnell aufgebraucht bei der Hitze und ich lauf mal los um zu sehn wo es was zu kaufen gibt. Neben uns rechts, sind einige Jungs die uns helfen, ist ja klar, in Indien ist man nie allein, was uns jetzt auch ganz gut passt. Holger gibt ihnen Geld und sie versorgen uns mit Wasser und Essen... Super... und wir warten... Dann kommt der Chef von nebenan und bietet uns an im seinem klimatisierten Büro zu warten, doch wollen wir unseren Kram nicht ohne Aufsicht stehen lassen und so will er uns auf jedem Fall noch mit Tee versorgen. Auch sehr zuvorkommend...
Sie bringen uns noch einen Stuhl und wir warten
aus purer Langeweile, fotografiere ich die andere Nachbarhalle links von uns. Ist wohl eine Art Hotel für die LKW Fahrer die dann auch später am Abend im vorderen Teil der Halle parken und auf der kleinen Flamme bekocht werden. Dann auf die Pritschen zum schlummern.
Und warten....
hier unser Gepäck. Muss ja auch alles in die Box und festgezurrt werden.
Als es dunkel wird und um uns herum alles schließt, ruft Holger unseren Agenten an und fragt mal nach, ob nochmal jemand kommt? Er meldet sich zurück, in einer Stunde....
Irgendwann gegen 22 Uhr kommt dann auch mal der Schreiner. Ungehalten brabbelt er was von, noch nichts gegessen und bla bla bla...
Naja, auf jedem Fall geht es endlich los. Platte und Seitenwände sind fertig und ja, was soll ich sagen, irgendwie 15 cm. zu hoch. Super, da wir nach Volumen bezahlen sind wir mal gespannt... Holger ist sichtlich ungehalten und genervt....
Vorderrad nicht vergessen und Klamotten, Helm, Stiefel, Gepäck verzurren und alles unter der Plane verstecken...
Hier die handbreit Überhöhe. So ein Ärger, zumal Holger ihm ja passende Maße genannt hatte... Wir sind mal gespannt was unser Agent dazu meint...
Nun die Zweite und jetzt noch den Deckel drauf und fertig... 1 Uhr na Prima.... Irgendwie haben wir auch gedacht die Kisten wären komplett gechlossen. ... Mmmmm....
Netterweise ruft der Helfer vom Schreiner uns ein Taxi, ich schenke den Jungs noch unsere Stirnlampe, die sie verschwitzt haben und wir verabschieden uns mal wieder schweren Herzens von unseren Babys... Hoffentlich geht alles gut...
Gegen 2.30 Uhr kommen wir dann endlich im Hotel in Mumbai City an.
Noch können wir nicht das Land verlassen, da unser Agent die Reisepässe und alle Motorradpapiere hat. Wir müssen nunmal wieder warten... Also vertreiben wir uns die Zeit und laufen zum Gateway of India erbaut 1911.
Holger vor dem Taj Mahal Palast Hotel, wo nur die Reichen und Schönen absteigen...
Wir schlendern durch die Gassen und ich kaufe uns Gewürze. Die Plastiktüte wird mit der Kerze verschweißt. Noch zu erwähnen, wie gut das indische Essen ist und die Gewürze riechen köstlich...
Am Abend an der langen Stadtpromenade...
Hier sitzen wir Abends und schauen den Sonnenuntergang. Ich bin traurig und ich vermisse meine Mam sehr...
Die Stadt ist so lebendig und hier wollte ich nur mal zeigen, wie die Inder, die ja immer so beschimpft werden im Straßenverkehr schön brav an der Ampel stehen und warten, ganz geordnet... Viele posten immer nur das Chaos, aber es geht wohl auch anders....
Immer und überall Straßenverkäufer. Es gibt alles zu kaufen....
Der hübsche Bahnhof....
Vor den Museum... Der Baum ist sehr interessant...
Und die armseligen Behausungen der Fischer. Hier nur aus der Ferne......
Kurz die Messer schleifen lassen. Es ist so unterhaltsam einfach nur durch die Gassen zu schlenderm.....
Und das ist Holgers Lieblingsbeschäftigung. Ein letztes Chilli Hühnchen....
Märkte in Mumbai. Hier gibt es ausnahmslos alles....
Endlich bekommen wir unsere Papiere. Die Motorräder sind vom Zoll ausgestempelt und nun von der Lagerhalle zum Hafen gebracht worden ...
Wir buchen unseren Flug und fliegen am Donnerstag den 5. April nach Deutschland. Am Flughafen dann noch eine kleine Überraschung. Der Flug ist überbucht und wir werden in Businessklasse hochgestuft. Was ein Luxus. Essen und Trinken bis zum abwinken und eine schöne Liegefläche. da sagen wir nicht nein...
In Deutschland holt uns unsere Nachbarin Tanja ab und Edi ihr Freund heizt den Grill an. Danke nochmal an die Beiden..
Unser Haus ist unversehrt. Ich versuche mich irgendwie abzulenken, was mir nicht wirklich gelingt. Z. B. bringen wir unseren Garten etwas in Schuss, touren nach Köln. Hier der Kölner Dom...
und Burg an der Mosel...
Am Mittwoch den 18. April fahren wir dann nach Zweibrücken.
Freitag 20. April 2018 - Die Beisetzung
Ich möchte mich bei all denen, die mir und meiner Familie mit tröstenden Worten, liebevollen Umarmungen und in aller Freundschaft beigestanden haben, herzlich bedanken.
Sie war meine gütige, wunderbare, aufopfernde Mam und meine beste Freundin..... ich bin ein Teil von ihr und werde sie immer tief in meinem Herzen bei mir haben
Am Dienstag den 24. April 2018 fliegen wir dann nach Athen um mit unseren Motos nachhause zu fahren.
Zuletzt geändert am: 17.06.2018 um 13:19
Zurück