Hier könnt ihr ab Juli 2007 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.
Da wir nicht immer einen Internetzugang finden, kann die Aktualisierung unserer HP immer etwas dauern.
Wir geben uns Mühe - habt Geduld.
Hier findet ihr etwas Text mit ein paar Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.
26. Mai 2010 Ecuador 1 |
Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 26.05.2010 |
Ecuador 1
Einreise:
- Reisepass
Für die Motorräder:
-Fahrzeugschein, Reisepass und Führerschein, je eine Kopie
Reiseführer: Lonely Planet Süd Amerika
Karten: AAA Central and South America
Geld: die Währung ist USD, Geldautomaten gibt es in jedem Ort.
Benzin: bis jetzt alle Nase lang eine Tankstelle und super billig
Zeit: +7
Km Stand an der Grenze zu Kolumbien:
- Anjas Bike: 134 045 Km
- Holgers Bike: 140 065 Km
Gefahrene Km von Deutschland: 119 745 Km
Gefahrene Route 300 Km:
Tulcan, Otavalo, Quito
Einreise nach Ecuador Montag 26. April 2010
Der Reisepass war in fünf Minuten gestempelt, aber die Papiere für die Bikes dauerten eine Ewigkeit. Der Typ war richtig lahm. Ständig schob er Leute noch dazwischen und Anja war ziemlich abgenervt.
Schon nach der Grenze beim Tank auffüllen werden wir positiv überrascht. Kostet das Benzin für eine Gallone (3,8 Liter) doch 1 USDollar und 48 Cent. Das ist doch mal erfreulich für unser Reiseportmonnaies.
Nach der Grenze kommen wir durch ein Tal. Hier ist es etwas trockener und nicht so grün. Die Kurven bleiben uns jedoch erhalten.
In Otavalo, 2550m im nördlichen Hochland, stellen wir unser Zelt auf, die Sonne scheint ausnahmsweise mal wieder und wir gehen zum Abendessen in den Ort.
Am nächsten Morgen werden wir schon wieder vom Regen geweckt und sind begeistert. Es regnet die kommenden Tage fast ununterbrochen. So hängen wir einfach ab und als die Wolken für kurze Zeit aufreißen, versorgen wir uns mit Naschkram.
Am Samstag 1. Mai (übrigens hier auch Tag der Arbeit) reißt dann unerwartet der Himmel auf und wir gehen zum Tiermarkt. Indigene Männer und Frauen bieten Kühe, Schweine, Ziegen, Hühner, Meerschweinchen, Hunde, Katzen und allerlei Getier an. Es ist interessant zuzusehen, wie die Einheimischen in ihrer traditionellen Tracht um das Tier feilschen.
Innereien von totem Tier gibts auch zu sehen, allerdings im Suppentopf
Der Markt, den es schon in Präinkazeiten gab, zieht sich bis zum Plaza de Ponchos. Hier bieten die Händler ihre Webearbeiten den Touristen an. Dazwischen gibts auch Indianerschmuck zu kaufen.
Vorbei am Lebensmittelmarkt und traditioneller Musiker ziehen wir weiter zum Plaza Bolivar wo Schuhputzer auf Kunden warten.
Die Frauen sehen sehr eindrucksvoll aus mit ihren schön bestickten Blusen , den Schultertüchern, Schmuck und der raffiniert gefalteten Kopfbedeckungen. Anja ist von dem regen Treiben des Marktes ganz beeindruckt. Wir sind in Südamerika angekommen und es sieht genau so aus, wie wir es uns vorgestellt haben. Das ist mal wieder so ein Moment der Fassungslosigkeit, wo wir uns ansehen und beide das Gleiche denken - erleben wir dies wirklich????
Zum Mittag gönnt sich der Holger ein Oink Oink..., aber Anja zieht dann doch vegetarisch vor.
Nachdem wir vier Stunden über den riesigen Markt geschlendert sind, ziehen die Wolken wieder auf und wir gehen zurück zum Camp. Es donnert und schon gießt es wie aus Kübeln. Wir wollten uns noch die Seen im Umkreis ansehen, doch bei diesem Regen und Nebel, macht es keinen Spaß.
Am Sonntag den 2. Mai machen wir uns dann auf nach Quito. Ihr werdet es nicht glauben, die Sonne scheint und es ist doch noch ein bisschen von den Vulkanen um Otavalo zu erkennen.
Nach ca. 50 Km erreichen wir, zum zweiten Mal auf unserer Reise, den Äquator. Wenn das GPS nicht 000 angezeigt hätte wären wir vorbei gefahren. Es ist kein Schild oder ähnliches wie in Indonesien. Also schießen wir unser Foto mit den GPS Daten und düsen weiter Richtung Quito.
Gegen Mittag kommen wir in Quito, bei Ricardo den wir in Guatemala getroffen haben, an. Die Tochter ist zuhause und lässt uns ins Haus. Drei Hunde, die uns anbellen, sind auf dem Garagendach und das Haus ist mit einer Mauer und darauf noch einem Elektrozaun gesichert. Ok, is ja wie im Hochsicherheitstrackt lachten wir.
Doch das Lachen sollte uns noch vergehen. Nachdem wir gemütlich einen Kaffee geschlürft haben, ist Riccardos Tochter für eine Stunde, wie sie meint, aus dem Haus gegangen. Kaum hat sie die Tür geschlossen, springt einer der Hunde (natürlich der Größte) über das Balkongeländer und kommt ins Haus . Anja schafft es gerade noch in die Küche. Als Holger, der unten im Hof war, versucht sich dem Hund zu nähern, knurrt er ihn an und als er dann noch die Haustür zufallen lässt sitzen wir in der Falle. Also Anja in der Küche, die Tür zugestellt mit Stühlen, da es zwei Schwingtüren sind, der Hund im Wohnzimmer davor und Holger ausgesperrt. Na tolle Wurst. Was nun? Anja traut sich nach langem hin und her den Laptop, der auf dem Wohnzimmertisch steht, zu holen - zwei Meter. Holger hält den Hund im Auge, der es sich jetzt im Computerzimmer bequem gemacht hat. Anja schnell raus und sicher in der Küche zurück.
Jetzt sitz ich also hier, mit dem Laptop auf den Knien auf dem Hocker, der eine der zwei Schwingtüren sichert. Über Skype kontaktiere ich Ricardo. Er meint, geh doch raus und lass den Hund wieder auf die Garage zurück. Ok, die Hunde sind Dobermänner. Also keine Schoßhündchen und wie schon erwähnt hat er Holger angeknurrt. Ricardo verspricht, dass seine Tochter vorbei kommt und uns aus unserem Hochsicherheitgefängnis befreit. Also sitz ich nun hier und vertreibe mir die Zeit damit, euch die Story direkt, quasi life zu schildern. Nach ca. gefühlten drei Stunden aber tatsächlich ca. eine Stunde werden wir dann befreit. Was ein Erlebnis...
Holger verbringt die Woche damit an den Motorrädern zu arbeiten, da Ricardo eine sehr gut ausgestattete Garage hat. Zuerst werden sie gewaschen, alle Schalter gereinigt, alles abgerissene befestigt, Ölwechsel, Ventilechecken, Lager usw. also Großinspektion. Anja bearbeitet Bilder, die Internetseite und erkundigt sich nach Preisen für die Galapagosinseln.
Zwischen all der schweren Arbeit, muss auch mal ein oder mehrere Bierchen getrunken werden.
Am Abend kochen wir zusammen. Ricardo hat noch ein Paar aus Australien eingeladen die auch im Moment in Quito sind. Ken und Carol reisen auf einer alten BMW R80 GS Paris Dakar um die Welt.
Nach einer Woche, Samstag den 8. Mai, ziehen wir um in ein Appartement. Wir danken Ricardo sehr, dass er uns aufgenommen hat und verabreden uns noch mal was zusammen zu unternehmen.
Nico, den wir an der Grenze zu Ecuador kennengelernt haben hat uns eingeladen, da das Appartement eh leer steht. Es ist toll etwas Privatsphäre und Raum zu haben. Doch leider springen jetzt die Motorräder nicht mehr so gut an. Wir haben keine Ahnung was los ist, außer ein anderes Öl wurde nichts verändert, sehr seltsam.
Wr lassen also erst mal etwas die Seele baumeln und schauen uns Quito an. Die Altstadt, das historische Zentrum, ist seit 1978 Unesco - Weltkulturerbe. Wir starten am Plaza Grande wo auch der Palacio del Gobierno der Präsidentenpalast steht.
Daneben steht die Kathedrale
Weitere Kirchen und Kloster folgen
Hoch oben bei El Panecillo haben wir einen tollen Blick über ganz Quito. Das Lichtermeer erstreckt sich weit über das Andental und ist (siehe im Hintergrund) von schneebedeckten Vulkanen umrahmt.
Bei der Rückfahrt verfahren wir uns. Als wir um die nächste Kurve biegen, stehen wir mit unserem Motorrad zwischen brennenden Müll und zwielichtigen Gestalten. OK, hier sind wir falsch. Schnell umdrehen und nix wie weg.
Die Abende verbringen wir mal auf einem Konzert mit der Familie die auch selber spielt oder genießen unser Zuhause. Natürlich wollen wir euch einen Blick in unser Appartement nicht vorenthalten...
Mit unserer Kaffeemaschine können wir so manches zaubern was uns den Aufenthalt und die Sicht am Morgen aus dem Küchenfenster noch erträglicher macht.
Zwischendurch vertreiben wir uns die Zeit, indem wir mit unseren Familien und Freunde rund um den Globus skypen. Auch versucht ein Freund uns versandfrei zwei Pakete zukommen zu lassen mit gesponserten Reifen von Continental und Bremsscheiben von der Firma Lukas was jedoch an der Zollbürokratie scheitert. Also versuchen wir es in Peru.
22. Mai
Die Familie ist über das Wochenende verreist und wir sind die Haussitter. So gehen wir am Abend nach oben, kochen, heizen den Kamin an und genießen ein Glas Wein. Wir füttern die Fische, die Hunde und die Katze und gehen mit den Hunden Gassi. Wir tun also all das, was so gar nichts mit einem Travellerleben zu tun hat.
An dieser Stelle wollen wir uns noch einmal ganz dolle bei Nico und seiner Familie für diese schöne Möglichkeit, das wir uns wieder mal wie zuhause fühlen können, bedanken. Für eine Weile ist es ganz nett. Doch zieht es uns schon wieder in die Ferne und wir buchen für Mittwoch einen Flug auf die Galapagos Inseln.
Nicos Mam hat uns Früchte mitgebracht, von denen wir nur die Litschis in der Mitte kennen. Schmecken ganz gut...
Am letzten Abend bevor wir zu den Inseln aufbrechen trinken wir mit Nico ein Abschiedsbier und laden ihn zu uns nach Deutschland ein. Er wird nicht da sein wenn wir zurückkommen, somit ist dies unser letzter gemeinsamer Abend.
So fliegen wir am Mittwoch den 26. Mai 2010, nach langer Überlegung doch noch für 10 Tage auf die Galapagos Inseln...freuuuuuu
Zuletzt geändert am: 30.08.2010 um 17:33
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