Hier könnt ihr ab Juli 2007 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.
Da wir nicht immer einen Internetzugang finden, kann die Aktualisierung unserer HP immer etwas dauern.
Wir geben uns Mühe - habt Geduld.
Hier findet ihr etwas Text mit ein paar Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.
19. August 2007 Mongolei 1 |
Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 31.10.2007 |
6. August 2007 Mongolei
Einreise:
- Reisepass
- Fahrzeugschein
- Visum für 30 Tage 30€ (haben von Deutschland eine Agentur (siehe Seite Links) beauftragt
Ausfüllen an der Grenze:
- ein seltsames Gesundheitsbescheinigungspapier (erst 60 Rubel, nachdem wir gehandelt haben nur noch 10 Rubel ca. 30 Cent)
Reiseführer: Mongolei (Reise Know How)
Karten: Mongolei (Reise Know How)
Geld: Am besten man hat genug Amerikanische Dollar/Russische Rubel/Kasachische Tenge dabei die kann man auf jedem Basar tauschen und der Kurs ist auch am günstigsten, Travellerschecks hat keine Bank genommen, aber in größeren Städten die Visa Karte bei der Khan Bank
Zeit: +6 Stunden
Tipp: auch hier hat uns der Russischkurs geholfen, nur das Alphabet und ein paar Worte ist sehr hilfreich.
mehr über die Mongolei: www.mongolei.de
Km Stand an der Grenze
- Anjas Bike: 23450Km
- Holgers Bike: 26700Km
Gefahrene Km von Deutschland: 9150 Km
Gefahrene Route: Zagaannuur-Ölgii-Khovd
Voraussichtliche Route: jetziger Standort Altej (N46 22.125 E 96 16.668)-Bayankhongor (N 46 07.542 E 100 43.812) Arvaikeer (N46 16.196 E 102 48.083)-Ulaan Baatar (N47 55.553 E 106 53.346)
An der Grenze keine Probleme nach 2 Stunden waren wir in die Mongolei eingereist. Da hält uns doch ein alter Mann an der letzten Schranke an, wir müssten eine Versicherung abschließen. Wir haben nichts von einer Versicherung gehört und Hideki auch nicht. Hideki wollte einfach durch die Schranke fahren und wir natürlich gleich hinterher. Wurde dann aber von Zöllnern angehalten. Hideki, der ja seit 5 Jahren on Tour ist und sich gut auskennt, signalisierte uns stur zu bleiben. Was wir dann auch taten. Setzten uns einfach an den Straßenrand, machten es uns gemütlich und wollten Kaffee kochen. Als wir unsere Cookiesdose öffneten, haben sie uns dann doch einfach so durch gewunken (seltsame Dinge erlebt man an manchen Grenzen, man sollte für solche Fälle immer Geduld mitbringen).
Endlich Jipiiiii, Anjas erstes Traumland, wir sind tatsächlich in der Mongolei und es ist genau so wie auf den Bildern und im TV. Die Pisten (von Strassen kann man nun nicht mehr sprechen), sind noch ganz in Ordnung.
Wir sind ganz froh jemanden bei uns zu haben der schon in diesem Land war, denn es ist irgendwie alle komplett anders wie in Europa.
Dieses Land ist einfach traumhaft schön. Bei unserem ersten Stopp trafen wir diese Familie, sie haben uns beschnuppert und angesehen wie wenn wir gerade vom Mond gelandet wären. Die Menschen hier lassen sich gerne fotografieren und bestaunen sich dann auf dem Bild.
Immer weiter über die Pisten, leider sind auch viele Sandpisten und bei uns beiden ist fast an der gleichen Stelle das Bike außer Kontrolle geraten. Wir müssten vielleicht etwas schneller fahren, wenn wir nicht solche Hasenfüße wären. Weil es denn ganzen Tag regnet und kühl ist gönnen wir uns in Ölgii eine Ger (Jurte). Das ist typisch mongolisch und super romantisch. Das Dach hat ein Fenster durch das man den Sternenhimmel sehen kann. Bekommen Abends ein leckeres Menü (Salat/Hauptgericht/Dessert) gekocht für 4000 Tugrik ( 2,50€) und morgens Frühstück für 1800 Tugrik (1,50€). Holger und Hideki als Dschingis Kahn.
Wir bleiben zwei Nächte. Den ersten Abend sind wir mit zwei Mädels (Angestellte) ins Dorf zum Straßenfest und in die Disco. Den nächsten Tag haben wir unser Gepäck besser verstaut. Bei diesen Holperpisten müssen die Bikes einiges mitmachen und deswegen muss alles noch einmal gut verpackt und befestigt werden.
Und versuchen unsere Luftmatratze zu flicken. Es ist nun wieder super Wetter und ab jetzt wird wieder gecampt. Da sind die Waschgelegenheiten spärlich. Also unterziehen wir uns noch mal einer Grundreinigung, Haare waschen oder schneiden, die schmutzigen Nägel schneiden, rasieren usw...
Wollten noch zum Basar, was aber nicht so ne gute Idee war, kaum im Dorf waren wir umlagert von Menschen und ehe wir uns versahen wollte einer auf Holgers Bike steigen. Hideki hat in glücklicherweise davon abgehalten. Die Menschen kommen, plappern und begrabschen die Bikes. Also ich schnell zum Basar zum Geldwechseln und die Jungs mussten die Bikes bewachen. Das war dann mal ne kurze Shoppingtour.
Trafen bei der Rückfahrt zum Camp die Mädels auf den Fahrrädern aus der Schweiz, die wir an der Grenze getroffen haben. Sie sind im Auto von einem Rallyteam über die Grenze samt Fahrräder mitgenommen worden. Zur Erinnerung, sie durften weder zu Fuß noch mit den Fahrrädern über die Grenze. Aber alles in ein Auto gepackt war dann möglich !? Was für eine Bürokratie...
Nun ist es Nacht, wir liegen in der Ger und schauen auf den Sternenhimmel. Unglaublich und sehr schön. Es ist toll in diesem Land zu sein. Es ist anders, die Menschen gehen direkt auf dich zu, haben überhaupt keine Berührungsängste, sie packen dich an, plappern drauf los und bestaunen dich. Sie winken dir zu wenn du an den Gers vorbei düst oder sie mit ihren Trucks entgegen kommen, Bauarbeiter grüßen und rufen über die Piste. Wir fühlen uns super wohl und wie in einem Abenteuer.
12. August
Oh jeeeh, es ist in dieser Woche unglaublich viel passiert.
Also, wir sind immer noch zu dritt. Hideki unser japanischer Weltenbummler führt uns ein bisschen ins Offroadfahren ein. Was mit unseren Bikes nicht ganz so einfach ist. Wir sind zu schwer und zu hoch beladen. Wir haben also noch einmal um und flacher verpackt. Als erstes hat Holger sein Bike geschmissen, ich hab dann nicht richtig die Kurve gekriegt und um nicht in den Graben zu fahren hab ich mein Bike herumgerissen und dann lag sie da, selten doof. Die Pisten sind meist wie Wellblech mit Schotter oder Sand. Viele Löcher und tiefe Spurrillen. Ab und an kreuzt neben Pferde und Schaf- oder Kamelherden auch ein Flüsschen die Pisten. Ach so und bis jetzt haben wir auch tatsächlich zwei Wegweiser gesehen. Schilder sind hier Mangelware. Am besten immer den meisten Spuren oder dem Überlandleitungen entlang. Die führen immer zur nächst größeren Ortschaft. Am besten ist natürlich ein Navigationsgerät, was wir zum Glück besitzen.
Über eine schöne Passhöhe ist Anja dann an einem Fluss mit dem Vorderrad gerutscht und hat ihr Bike das zweite mal geschmissen. Das Blinkerglas wurde beschädigt, die Halterung von einem Koffer ausgehängt und unser Engel auf dem Frontschutzblech wurde im Schlamm versenkt. Haben lange gesucht, ihn aber nicht mehr gefunden. Wir haben dann beschlossen das die Mongolei doch ein sehr schöner Platz für einen Engel ist (wir hoffen Karin und Uli sehen das auch so).
Holger freut sich das es nun 2:1 steht. Was aber nicht lange anhielt. Er wollte nämlich mal sehen wie sein Bike im Schotter in Schräglage aussieht. Alles gut gegangen. Hideki hat uns Mut gemacht, er könne nicht mehr zählen wie oft er sein Bike schon geschmissen hat.
Die Flussüberquerung war auf einer Passhöhe und an dieser Mongolischen Tankstelle.
Dazwischen immer wieder einige Ger (Jurten). Die Menschen ziehen mit ihren Herden, Familien und ihrem Ger mit Pferden, Kamelen oder Trucks übers Land. Das alles ohne Wasser oder Elektrizität. Fließend heißes Wasser ist hier kaum zu finden.
Reiter trifft man hier öfter wie Autos und Anja konnte endlich mal wieder reiten.
Hideki hat uns gezeigt wie die Wellpisten am besten gefahren werden, mit mehr Speed fährt es sich besser. Haben ein bisschen geübt. Hat spaß gemacht.
Dann begann unsere Pechsträhne. Erst ist bei Anja der Kettenschutz gebrochen und ins Hinterrad rein. Zum Glück ist nur die Felge etwas zerkratzt. Bei Holger war auch schon der vordere Halter gebrochen und der hintere eingerissen - also ab damit. Vom Pech verfolgt hat dann Anjas Federbein das komplette Öl verloren. Die Dämpfung ist jetzt nur noch mit der Feder, quasi nicht fahrbar. Also abwarten bis ein Truck vorbei kommt der Anja das Gepäck und ihr Bike aufladen kann.
Es kamen dann Engländer die bei der Mongolia Rally 2007 teilnehmen und nahmen unser Gepäck mit zum nächsten Ort “Dsereg“. Hideki ist mitgefahren und wir mit 20 Km hinterher. Dort angekommen, sollte der Motorradtransport 500 Dollar kosten. Auch der Tankwart der Tanke, neben der wir dann unser Zelt für die Nacht aufgeschlagen haben (wir haben uns an dem Abend gefragt was wohl “Wallo“ der Tankwart aus Mudersbach oder die Tankstelle am Globus in Zweibrücken gesagt hätten, wenn wir unser Zelt neben ihrer Tankstelle aufgestellt hätten),hatte mit uns verhandelt. Allerdings war auch sein Preis zu hoch. Also erstmal ab warten. Am nächsten morgen kam dann ein Landcruiser, der unser Gepäck bis Altaj mitgenommen hat. Hideki folgte und sollte ein Hotel besorgen, während wir mit 20-25 Km/h folgten. Ganze 300 Km , mit einer super schönen Nacht in unserem Zelt ohne nur einen Menschen oder Auto gesehen zu haben und eine atemberaubenden Stille bis Altei. Auf diesem Weg hat uns dann ein Mongole in sein Ger eingeladen. Kaum saßen wir drin, wurde uns Buttertee und getrocknete Quarkkekse angeboten. Alles war mit Teppichen, Fotos und Bilder behangen. Ein Ofen unterm Tisch und eine Autobatterie für Strom. Nach einem kurzer small talk , wer wir sind, woher, wohin usw. wollten wir dann aufbrechen. Die Hausherrin wollte dann, glauben wir zumindest Geld von uns, wie gelernt haben wir natürlich nichts verstanden und uns gegenseitig blöd angesehen und nichts wie ab. Wir haben es nicht so richtig verstanden, schließlich hat er uns von der Ferne heran gewunken und eingeladen. Man kann es ja mal versuchen...
Hideki hat uns im Hotel schon erwartet und irgendwie hatten wir in auch schon ein bisschen vermisst. Wir haben uns schon so an einander gewöhnt. Jetzt versuchen wir Benny Wilbers den Sponsor unserer Federbeine zu erreichen, damit wir schnellstmöglich Ersatz bekommen.
14. August
Heute ist ein trauriger Tag, mussten uns von Hideki unserem japanischem Freund verabschieden. Waren jetzt eine Woche zusammen unterwegs und haben uns schon aneinander gewöhnt. Er möchte noch ca. 10 Tage Richtung Gobi- Wüste fahren. Da wir ja wahrscheinlich auch ca. 10 Tage hier abhängen bis das Federbein da ist, sehen wir uns vielleicht in Ulaan Baatar wieder. Würden uns freuen.
Sind nun in ein Hotel im Zentrum des Dorfes, haben eine kleine Suite für 15000 Tugrik (ca. 10 €) pro Nacht für 2 Personen. Können mit dem ganzen Gepäck hier so nahe am Ort nicht Campen. Es müsste immer jemand beim Zelt und dem Gepäck bleiben. Es ist in der Mongolei auch nicht möglich die Bikes eine Minute aus den Augen zu lassen. Wenn wir in die Orte fahren muss immer jemand aufpassen. Simone der Italiener den wir in Russland getroffen haben, hat uns erzählt, dass er schon zweimal sein Bike auf der Seite liegend vorgefunden hat. Da wird hier gerüttelt und sich da mal drauf gesetzt. Die Menschen meinen dies nicht böse, sie sind einfach nur neugierig und haben überhaupt keine Berührungsängste. Heute haben wir uns erst mal mit Essen eingedeckt, sind über den Basar geschlendert und haben uns mal wieder grundgereinigt, mit warmen Wasser aus der Thermoskanne des Hotels. Irgendwie sehen wir aus wie die Dreckspatzen. Alles ist voller Staub. Es regnet ab und an, aber grundsätzlich ist es hier trocken und staubig. Die meisten Menschen wohnen hier im Ort auch in ihrem Ger. Der Müll wird mit einem Eselskarren eingesammelt und meist sitzen die Kinder auf dem Basar und verkaufen die Produkte. Auf der Post gibt es auch Internetzugang. Die Computer sind allerdings sehr langsam und da wir unser Tagebuch auf unserem Laptop haben ist es schwierig die HP zu erneuern und die vielen Bilder hoch zu laden. Deshalb nur eine Kurzinfo.
16. August
Also Herr Wenzelmann von der Firma Wilbers hat sich super um uns gekümmert, vielen Dank an dieser Stelle. Das Federbein soll bis spätestens 23. August da sein. Mal sehen...!?
Vertreiben uns die Zeit mit schlafen, kochen, über den Basar gehen, Emails checken und schreiben, noch mal versuchen unsere Luftmatratze zu flicken, Bikes schrauben fest ziehen, Klamotten waschen usw.. Waren gestern auf einem Konzert im Zentrum, die Musik ist eher so wie unsere Volksmusik. Vielleicht kam ja später etwas peppigeres, so lange haben wir es dann nicht ausgehalten. Sind hier ca. 2100 Meter hoch, da wird es schon mal frisch wenn die Sonne weg ist. Heute Nacht um 2 Uhr 30 war dann noch Abschluss Feuerwerk, was knallt wie wenn geschossen wird, alle Autos fahren und die ganzen wilden Hunde kläffen noch Stunden danach.
Ach ja war noch mal an meinem Motorrad und was sehe ich da? Richtig eine kleine Öllache. Also runter und an der Zugstufe gedreht und schon kommt mir die ganze Brühe entgegengezischt. Ich glaub ich bin im falschen Film - hatte am Montag extra noch mal geprüft und alles war trocken - und jetzt das. Ach ja also Preisfrage: von welchem Motorrad ist hier die Rede?
Das war dann der erste Streich und das zweite Federbein folgt zugleich... 19. August Hier ein paar Bilder unserer Suite Wohn - und Schlafbereich Badezimmer mit fließend Wasser und funktionierender Klospülung, ab und an klopft das Personal an die Tür und ruft "hot shower", dann aber schnell unter die Dusche gehüpft. Unsere Haustiere, Blick aus dem Fenster. Das ist das Hotel von außen und der Marktplatz im Zentrum gegenüber. Samstag ist Ruhetag, deswegen ist kein Mensch auf dem Bild. Normal ist da ein gewusel wie auf einem Ameisenhaufen. Das ist so wie die Einkaufsgalerien, nur auf Mongolisch. Es gibt Toilettenartikel, Fleisch, ranzige Butter und alles aus gegorener Milch, es riecht übelst, uns dreht sich jedes mal der Magen um. Brot, Hefegebäck, Mehl, Reis und Nudeln. Gemüse haben wir bis jetzt nur Gurken, Karotten, Kohl und Kartoffeln gesehen. Leider gibt es außer Äpfel und Melone kein Obst. Viel Süsskramm, Bonbons, Kekse und Gebäck. Alles aufgebaut in Frachtkontainern und nebeneinander gepfercht. Haben auch endlich nach Wochen Gummibärchen entdeckt. Lecker... Hoffen nun das bis spätestens am Freitag unsere Federbeine kommen und wir weiter düsen können. Da wir nur ein 30 Tage Visum haben, müssen wir uns dann sputen.
Zuletzt geändert am: 14.07.2009 um 05:23
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