Hier könnt ihr ab Juli 2007 unsere Reiseerlebnisse nachlesen.

 

Da wir nicht immer einen Internetzugang finden, kann die Aktualisierung unserer HP immer etwas dauern.

Wir geben uns Mühe - habt Geduld.

Hier findet ihr etwas Text mit ein paar Bildern und auf der Bildergalerieseite mehr Bilder.

12. Juni 2009 Kanada 1

Veröffentlicht von Reisende (reisende) am 12.06.2009
Tagebuch 2007-2011 >>

Kanada 1

Einreise:
- Reisepass
- kein vorab Visum nötig
- wir mussten keinen Rückflug nachweisen
Für die Motorräder:
- Carnet de Passage, brauchten wir aber bei den beiden weiteren Einreisen nicht mehr

Flug für 2 Personen über Deutschland nach Vancouver:
Bangkok/Frankfurt: 21210 THB ca. 459 € mit Malaysia Airlines
Frankfurt/Kanada: 566 € mit Air Transat

Verschiffung für 2 Motorräder Bangkok/Kanada:
SNP Bangkok
Verladung/Zoll/Frachtkosten in Thailand: 49 782 TB ca.1079 €
Verladung/Zoll/Quarantaene in Vancouver: 100 CND ca. 63 € Entsorgung Box und 40 CND ca. 25 € Lagergebühren

Reiseführer: Kanada und Alaska (Reise Know How)
Karten: Kanada und Alaska (Reise Know How)
           CAA Alberta British Columbia
           CAA Alaska und Nordwest Kanada
Geld: ATM Geldautomaten sind überall, doch nicht für EC Karten
Registrierung: keine Registrierung nötig
Benzin: bis jetzt alle Nase lang eine Tankstelle, auf Schotterstraßen besser vorab informieren 
Zeit: +9 Stunden in Vancouver
        
Tipp: www.advrider.com
        die Motorräder bei Einreise sehr gut reinigen
        freies Internet in den Bibliotheken (auch Wireless)

Km Stand an der Grenze zu Kanada:
- Anjas Bike: 96400 Km  
- Holgers Bike:         Km
Gefahrene Km von Deutschland: 82100 Km

Gefahrene Route 5600 Km:
Vancouver, Fähre nach Vancouver Island/Victoria, Port Renfrew, Lake Cowichan, Nitinat, Port Alberni, Ucluelet, Tofino, Port Alberni, Campbell River, Buttle Lake, Gold River, Comox Fähre nach Powell River, Saltery Bay Fähre nach Earls Cove, Langdale Fähre zurück nach Vancouver, Whistler, Kamloops, Vernon, Needles, Revelstoke   

Kosten Fähren: Fähre nach Vancouver Island/Victoria 2P.+2M.-72 CND, Comox Fähre nach Powell River-2P.+2M.-57.20 CND, Saltery Bay Fähre nach Earls Cove 2P.+2M.-59.70 CND, Langdale Fähre nach Vancouver keine Kosten, Fähren nach Revelstoke keine Kosten

5. April 2009
Die Motorräder sind gut verpackt auf dem Weg nach Kanada und wir kommen am 5. April, Morgens um 7 Uhr, voller Vorfreude in Deutschland an.



Mit dem Bus fahren wir zum Bahnsteig und setzen uns für die letzten 150 Km in den Zug nach Zweibrücken. Nur noch ein kurzes Stück mit dem Taxi und dann sind wir da! In der Heimat!!!
Unsere Überraschung, ohne Voranmeldung nach Deutschland zu fliegen, ist uns glauben wir, ganz gut gelungen. Und so genießen wir eine schöne Zeit mit unseren Familien in Zweibrücken


Holgers Familie


Anjas Familie


und auch in unserem letzten Wohnort Mudersbach, mit Nachbarn und Freunden.



Es wird gequasselt, gelacht, gegrillt und Bier getrunken.  
Es ist, wie wenn wir nie weg gewesen wären. Ein ganz tolles Gefühl. Danke Schöööööön.... . 
Wir danken auch unseren Mamas Helga und Änne, dass sie uns mit unseren Lieblingsspeisen verwöhnt haben und Anjas Bruder Thomas mit Familie für die Beherbergung und die netten Naschabende. An Papa Werner ein Danke Schön, für die gesponsorte Kamera. Auch sagen wir Danke Schön an unserem Hausarzt Dr. Pool der uns mit den laufenden Impfungen unterstützt hat und an Continental, die unsere Bikes mit neuen Schuhen ausstaffiert haben.

Wir erfahren, dass unsere Bikes sicher Vancouver erreicht haben und fliegen am 10. Mai 2009 endlich los. Eigentlich eine Woche zu spaet, da der Agent von SNP uns ein falsches Ankunftsdatum angegeben hat. Das Reisefieber hat uns eigentlich schon nach einer Wochen in Deutschland wieder gepackt. Nach dem wir schon mal einen Blick vom flieger auf die Rocky Mountens erhaschen konnten, landen wir müde, aber voller Neugier auf unser nächsten Abenteuer um 22.30 Uhr in Vancouver/Kanada.

Bill und Susan, die wir über Adventure Rider kennen gelernt haben, nehmen uns herzlich auf. Am Montag fährt uns Susan zum Zoll.

(Kein Kleingeld für die Parkuhr? Kein Problem! Ein Anruf, Parkplatznummer angeben und Kennzeichennummer und schon wird sie Gebühr einfach vom Konto abgebucht.)

Doch uns fehlt die Soil Inspection und das Zertifakat. Der Zollbeamte ist recht ungehalten und so wird uns bald klar, dass wir heute nicht unsere Motorräder abholen können. Wir müssen einen Zettel ausfüllen und darauf warten, dass uns jemand Bescheid gibt.

Bill und Susan erzählen uns alles über Kanada und zeigen uns Vancouver. Den nächsten Tag hoffen wir natürlich auf ein Fax oder Telefonat und hängen den ganzen Morgen im Haus ab und genießen Susans hervoragenden "Latte". Als wir dann erfahren, dass es heute wieder nicht klappt, brechen wir auf zu einem Stadtbummel. Unterwegs schenkt uns ein älteres Paar Karten für den 164m hohen Harbour Tower und so schauen wir uns Vancouver von oben an. Ihr dürft es nicht erleben, wir haben nämlich den Fotoaparat vergessen. Bill und Susan haben zwei Karten für ein Cellokonzert mit Yo Yo Ma über und laden uns am Abend dazu ein. Dem chinesisch-amerikanischen Cellist wurde mit seinen 50 Alben inzwischen 16 Grammys verliehen und 1999 erhielt er den Glenn-Gould-Preis. Das war unser erstes Klassik Konzert, vielen Dank an die beiden für diese echt nette Erfahrung!

Am Mittwoch bekommen wir dann endlich den Anruf, dass wir erst am Donnerstag, die Bikes aus dem Lagerhaus abholen können. Wir haben also etwas Zeit und düsen los um Holger eine neue Kamera zu kaufen. Mit diesem neuen Spielzeug, hält er es nun locker noch eine weitere Nacht ohne Bikes aus.
Bill versorgt uns mit Karten und Infos und so geht auch der letzte Abend ohne unsere Bikes schnell vorbei.
Am Donnerstag den 14. Mai holen wir sie dann endlich ab.

Leider ist die Kiste gebrochen, dadurch das Motorrad bewegt worden und hat Holgers Koffer eingedrückt.

Anja fotografiert alles, doch wird uns diesen Schaden wohl niemand ersetzen. Zum Glück ist Bill zur Stelle und packt Holgers Gepäck in den Kofferraum seines Wagens, da Holgers Koffer nicht mehr an die Halterung passen. Holger baut die Federbeine ein, die wir in Deutschland bei Wilbers reparieren ließen (Federvorspannung) und dann sind wir endlich wieder vereint, mit unseren heiß geliebten Motorrädern

und düsen zu Susan, die bei einem BMW Händler arbeitet. Wir halten einen kurzen Schwatz und fahren selig zum Haus.

Es werden sich einige wundern, wie wir unsere Bikes so vermissen können. Doch es ist ein Unterschied ob sie zuhause in der Garage stehen, oder ob wir 2 Jahre täglich auf ihnen sitzen. Sie sind ein Teil unsere Familie und im Moment, alles was wir haben.

Wir schlendern an Abend zum Sonnenuntergang am Meer entlang, genießen die Skyline von Vancouver und sind heute erst so richtig in Kanada angekommen.
 

Am Wochenende fahren wir über die Lions Gate Bridge, die Downtown mit Nord Vancouver verbindet, zum Mount Seymour Provincial Park in den Schnee,
 

Was wir als Europäer überhaupt nicht kennen, die ersten Mülltonnen mit spezieller Bärsicherung. Da wird uns dann schon gleich klar! Wir sind im Bärland!!!

Auf dem Weg zurück, schlendern wir noch etwas durch den Stadtwald Stanley Park. Dabei passieren wir den Brockton Point mit einer Gruppe hoher Totempfähle, die meisten davon Replicas alter Totems der Haida Indianer aus dem Nordwesten British Columbias.

Noch ein vorläufiges Abschiedsessen mit Bill und Susan, da Susan übers Wochenende weg ist und wir ja wieder zurück kommen, nach Alaska

Holger wechselt noch die Reifen. Vielen Dank an Thomas Polltrok von Continental für die Unterstützung unserer Reisekasse durch 2 Satz Reifen und Schläuche. Wir haben uns riesig gefreut.
Und dann hängen wir noch etwas mit Bill ab, der uns mit Infos und anderm nützlichem Kram regelrecht erschlägt.
 

Montag 18. Mai
Heute starten wir nach Vancouver Island. Wir verabschieden uns nicht groß, da wir wieder zu Susan und Bill zurück kommen werden. Doch leider fängt es schon nach der Fähre an zu regnen und wir suchen uns eine kleine Hütte. Ist doch gemütlicher und vor allem trockener als im Zelt.

Hurraaaa, am nächsten Morgen scheint die Sonne und wir düsen erst mal in den Supermarkt und besorgen uns ein Frühstück. Als wir aus dem Markt kommen schenkt uns ein netter Mensch, der ganz begeistert von unserer Reise ist, diese Mütze und schwups schon ist er weg. Wir wollten eigentlich noch ein Foto mit ihm machen.

Wir fahren nach Port Renfrew
 

an den Strand. Es ist kalt aber ein wunderschöner Platz direkt am Meer.

Am nächsten Morgen sind die Mülleimer durchwühlt und unsere Nachbarn meinen, das kann nur ein Bär gewesen sein! Ooooohhhhh, wir haben nichts mitbekommen.

Wir packen und düsen weiter nach Lake Cowichan, über gute Schotterstraßen, am See vorbei

nach Port Alberni und weiter über die Berge der Mackenzie Range Richtung Long Beach.

Hier hat Holger die erste Begegnung mit einem Schwarzbären. Anja war leider schon vorbei, so ein ärger. Holger war ganz aus dem Häuschen, hat aber respektvoll abstand gehalten. Was sehr clever ist. Überall stehen Schilder "bitte nicht die Bären füttern". Wir sind doch sehr verwundert!? Aber es gibt wohl tatsächlich Menschen, die für einen guten Schuss alles machen und wirklich Bären mit Futter anlocken oder einfach schlampig Essensreste oder Müll herum liegen lassen. Wir freuen uns wenn wir welche sehen, aber es sollte ein respektvoller Abstand dazwischen sein. Wir glauben, dass ist auch in Sinne des Bären.

Kurz vor der Küste, teilt sich die Straße und wir biegen nach Ucluelet ab. Es ist schönes klares Wetter aber kalt. So mieten wir uns, auf einem privaten Campingplatz ein, da der National Park Camp mit Tagesgebühr für den Park teurer kommt.

Wir laufen zum Leuchtturm

und glücklicherweise hat der Camping einen warmen Whirlpool und eine Sauna was ein Luxus.

Das ist übrigens unser Wäschebaum.

Wir bleiben zwei Nächte und schauen uns Long Beach und den am Ende der Straße liegende Ort Tofino an. Dieser von Regenwald umgeben, von Felsen unterbrochene und eingerahmte Strand voller Treibholz gehört zum Pacific Rim NP.

Zurück geht es über die gleiche Strecke nach Port Alberni

und die alte Küstenstrasse entlang nach Campbell River. Immer wieder öffnet sich der Blick aufs Meer und die schneebedeckten Berge.


Wir biegen in Campbell River Richtung Westen ab. Dann noch einmal Richtung Norden entlang des Buttle Lake. Die Straße ist kurvig und die Aussicht atemberaubend schön.

Wir picknicken an einem Wasserfall und fahren nach Gold River.
 

Hier decken wir uns mit Wasser ein, fahren wieder zurück und suchen uns ein chilliges Plätzchen am See.

Ist es nicht ein Traum.... Es ist warm genug und wir baden im eiskalten See

und dann ein Feuer in der Nacht. Und heiße Schoko mit Rum. Perfekt..

Am Sonntag fahren wir dann über Comox mit der Fähre nach Powell River. Weiter über Saltery Bay mit der Fähre nach Earls Cove und am Montag von Langdale mit der Fähre zurück nach Vancouver.

Wir hatten uns letzte Woche eine Isomatte gekauft und als wir sie öffneten, mussten wir festgestellt, dass eine nur 7cm anstelle von 9 cm dick ist. Also tauschen wir sie um, düsen noch bei Susan auf einen Kaffe Latte vorbei und fahren weiter Richtung Rocky Mountains, nach Whistler.

Unterwegs treffen wir auf eine Familie aus Russland. Anja fängt gleich, ein Gespräch auf russisch an und wie auch nicht anders gewohnt von unseren russischen Mitbürgern, ist gleich ein großes Hallo

und natürlich werden wir mit Kuchen, Orangen, Nudeln, Haferflocken und Tee eingedeckt. Sogleich kehren Erinnerungen an unsere ersten 3 Monate zurück, in denen wir durch Kasachstan, Russland und die Mongolei gereist sind. Das ist jetzt schon unglaubliche 2 Jahre zurück.

Whistler wurde zum Austragungsort der Olymischen Ski- und Rodelwettbewerbe 2010 auserkoren. Hier treffen wir uns mit Mike, auch ihn haben wir übers ADV kennen gelernt. Er lädt uns für den nächsten Tag zum BBQ ein und wir schlagen unser Zelt auf. In der Nacht fängt es an zu Regnen und am Morgen wollen wir gar nicht aus dem Zelt, so ungemütlich ist es. Wir kuscheln uns in unsere Schlafsäcke und erst als gegen Mittag die Sonne etwas durch die Wolken blinzelt, wagen wir uns raus.

Da Holgers Seitenständer abgebrochen ist, fahren wir in die Werkstadt und lassen ihn wieder anschweißen. Holger hat für Anjas Bike einen kanadischen Puk besorgt (ein schönes andenken an Kanada) und somit stehen beide Motorräder wieder nicht mehr so seitlich und die Ständer müssen nicht mehr das ganze Gewicht halten.

Am Abend übernachten wir bei Mike und er zeigt uns am nächsten Morgen den Ort. Hier wird alles für die Olympiade vorbereitet und wir besichtigen mal den Olympic Park und Station. Auf dem Wege dahin erhaschen wir einen Blick auf den 2182m hohen Whistler Mountain.

Erstaunliche Höhe, von unten sieht es beängstigend hoch aus...

Die Bobs und Bahn

Mike, Anja, Holger und das Olympiasymbol.

Und immer wieder Warnschilder, das wir nicht vergessen, wir befinden uns in Bärland.

Und siehe da, gleich danach eine Bärenmama mit Baby, da halten wir lieber nicht an...

Wir danken Mike für die leckeren Rippchen und für das Bett im trockenen und düsen los.

Die kommende Strecke führt über den 1275m hohen Cayoosh Pass und später durch die grünen Berge der Lillooet Range,

um dann in eine Art Bushprärie im trockenen Tal des Fraser River über zu gehen. Dies ist eine traumhafte Strecke. Wir biegen nach Osten ab vorbei am Kamloops Lake.

Hier spricht uns eine deutsche Frau an und Holger darf dann mal den Dogde fahren.


Die Landschaft wechselt wieder zu saftig Grün und überall gibt es Obst- und Gemüsestände. Wir fahren zu Chris und Shelley die wir auf der Fähre nach Vancouver kennengelernt haben. Wir haben einen sehr netten Abend zusammen. Vielen Dank an die Beiden.

Weiter düsen wir durch grüne Wälder und kurven satt über Vernon und Needles

rollen zwischendurch immer wieder auf die kostenfreien Fähren,

und kommen am Freitag den 29. Mai bei Peter und Carol in Revelstoke an.
Diesen Kontakt haben wir auch über AR und sind schon ganz aufgeregt die beiden kennen zu lernen. Da sie schon einmal die Welt umrundet haben und auch nach Südamerika gereist sind, haben sie uns bestimmt viel zu erzählen.

 

Zuletzt geändert am: 11.07.2009 um 07:02

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